Der Ikea-Effekt: Warum Kunden lieben, was sie selbst erschaffen
18. Oktober 2025Ziel: Emotionalere Kundenbindung und Aufwertung der Produktwahrnehmung dank aktiver Kundeneinbindung.
Inhalt: Wie Unternehmen den Ikea-Effekt gezielt fürs Marketing nutzen – mit Best Practices und konkreten Ideen.
Zielgruppe: Marketingverantwortliche, Brand Manager, digitale Entscheider:innen.
Der sogenannte Ikea-Effekt beschreibt ein bekanntes psychologisches Phänomen: Menschen schätzen Produkte und Dienstleistungen als wertvoller ein, wenn sie aktiv an deren Entstehung beteiligt waren. Marketing-Profis können diesen Effekt gezielt einsetzen, um die Kundenbindung zu stärken und den wahrgenommenen Wert zu erhöhen. Im Folgenden werden vier wirkungsvolle Strategien vorgestellt, mit denen Marken den Ikea-Effekt für sich nutzen können.
1. Co-Creation als Turbo für Markenbindung
Co-Creation-Prozesse binden die Community aktiv ein und lassen sie am Produkt mitwirken. Die Folge: Kunden werden zu Markenbotschaftern und investieren emotional in das Ergebnis.
- User-generated Content (z. B. Designwettbewerbe)
- Abstimmungen für neue Features oder Farben
- Mitmach-Kampagnen, die den Nutzer ins Zentrum rücken
Unternehmen wie Lego oder Nutella zeigen, wie aus Einbindung emotionale Bindung entsteht – und Social Buzz gleich mit.
2. Personalisierung: Aus Käufern werden Schöpfer
Je individueller ein Produkt, desto größer der Stolz darauf. Intelligente Personalisierung erzeugt eine echte Beziehung zwischen Kunde und Marke.
- Online-Konfiguratoren (Nike By You, Mymuesli)
- Namensgravur, individuelle Farbauswahl, Custom Packaging
- Digitale Tools zur Produktanpassung
Wer mitentscheiden darf, fühlt sich nicht nur gehört, sondern erlebt Ownership. Das schafft Differenzierung und begeistert jedes Mal aufs Neue.
3. Limited Editions durch Community-Entscheid
Wenn die Community mitbestimmt, was limitiert erscheint, wächst die Begehrlichkeit. Zudem erzählen solche Produkte automatisch ihre Entstehungsgeschichte mit.
- Voting-Aktionen für neue Releases
- Kollaborationen mit Creators oder Fans
- Storytelling zur Produktgenese in Social Media
Das Ergebnis: Höhere Identifikation, weniger Preisfragen – und virales Storytelling.
4. DIY- und Mitmachlösungen statt „fertig serviert“
Produkte und Services, die bewusst einen Anteil an Eigenleistung lassen, fördern das Gefühl von Selbstwirksamkeit. Das macht zufrieden – und loyal.
- Anleitungen für individuelle Ergänzungen (Upcycling, Hacks)
- Modular aufgebaute Produkte oder Services
- Plattformen für eigene Erfahrungsberichte und Tipps
Der Ikea-Effekt funktioniert dabei nicht nur physisch, sondern auch in digitalen Service-Angeboten.
Fazit: So wird aus Käufern eine echte Community
Marken, die den Ikea-Effekt smart in ihre Strategie integrieren, verwandeln ihre Kunden in stolze Co-Schöpfer und erzielen so mehr Engagement, geringere Preissensibilität und nachhaltigen Buzz. Wer Partizipation fördert, profitiert langfristig von echter Markenloyalität und aktiviert die wertvollste Ressource: die eigene Community.



